In dem in unserer Region unter den Müllern sehr bekannten Orkan vom 15./16. Januar 1954 brach der hölzerne Kopf der Flügelwelle, und das Flügelkreuz blieb lediglich
an ein paar Holzresten hängen. Bald wurde die Ruine als „Hohler Zahn vom Dudenser Moor“ bezeichnet. Die Mühle verfiel beinahe bis in einen abbruchreifen Zustand, bis sich die Überzeugung Bahn
brach, dass sie auf jeden Fall gerettet werden müsste. Wind und Wetter hatten die Außenhaut zerstört, sodass die hölzernen Kammräder schon von außen zu sehen waren. Somit konnte der Fachmann
bereits allein vom äußeren Anblick erkennen, dass es sich bei der Mühle um eine Rarität handelte. Eine Bockwindmühle mit noch vollständig aus Holz bestehender Mechanik stellte in Niedersachsen
seit längerer Zeit eine Seltenheit dar, und hier war sie zudem noch recht gut erhalten. Vor allem aber belebte sich in Dudensen der Wunsch, „unsere Mühle“ zu retten, und dieser Wunsch setzte sich
schließlich gegen die Stimmen durch, die da sagten: „Das schafft ihr ja doch nicht!“.
Es gründete sich deshalb 1984 der Dudenser Mühlenverein und nach einem Jahr gelang es ihm, die Mühle zu pachten. Nun musste alles sehr schnell gehen. Der Zustand der Mühle wurde immer bedenklicher, und das Land winkte mit Geld, das aber schon innerhalb von vier Monaten ausgegeben sein musste. Zum Glück waren die Stadtväter aufgeschlossen. Sowohl die Niedersächsische Lotto- und Toto GmbH als auch Privatspender griffen tief in die Tasche. Noch im September 1985 wurde die Mühle abgebaut, um im Jahr darauf neu gerichtet wieder zu erstehen. Da zeigte sich, dass die Dudenser nicht nur geschickte Handwerker, sondern auch mutige Kletterer sind, denn wer wollte, der konnte sie auf und an der Mühle in Seilen hängen und klettern sehen, bis diese schön mit Schindeln und Brettern ein- und zugedeckt war. Die Bretterverkleidung wurde aus Erlen gefertigt, die von Eigentümern aus Dudensen, Bevensen und Laderholz gestiftet und vom Technischen Hilfswerk aus den morastigen Wäldern herausgebracht worden waren.